Erfolgreiche Nachfolgeplanung
Tipps und Strategien für einen reibungslosen Übergang
Die Planung einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge ist ein entscheidender Schritt für jeden Unternehmer, der sein Unternehmen in gute Hände übergeben möchte. Eine sorgfältige Vorbereitung ermöglicht nicht nur einen reibungslosen Übergang, sondern schafft auch einen Mehrwert für alle Beteiligten. Bei einer solchen Nachfolgeplanung geht es schlussendlich darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen, Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen.
In diesem Artikel möchten wir Ihnen einige wertvolle Tipps und Strategien vorstellen, die Ihnen helfen, Ihre Nachfolge erfolgreich zu gestalten. Egal, ob Sie Ihr Unternehmen an ein Familienmitglied, an Mitarbeitende oder an externe Käufer übergeben möchten, die folgenden Schritte und Empfehlungen werden Ihnen dabei helfen, den Prozess effektiv zu gestalten und einen reibungslosen Übergang zu ermöglichen.
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Was Sie als UNTERNEHMER tun können
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1.) Behalten Sie die Zeitachse im Griff: Beachten Sie, dass man optimalerweise bereits 5 Jahre vor der durchschnittlich 1.5 Jahre dauernden Eigentumsübergabe mit dem Projekt «Fit für die Nachfolge» beginnt. Dieser zeitliche Vorlauf erhöht Ihre Erfolgschancen, ermöglicht die Optimierung der Übergabekonditionen (Preis, Übergabezeitraum, Risikoverteilung, etc.) und gibt Ihnen genug Spielraum für Unvorhergesehenes.
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2.) Gehen Sie die Führungsnachfolge frühzeitig an: Ein solches Vorgehen hilft Ihnen bei einem allfälligen personellen Fehlentscheiden, bei Ihrem emotionalen Loslösungsprozess von Ihrem Lebenswerk und es schafft wichtige Fähigkeiten im Unternehmen (bspw. schwierige Entscheidungen unabhängig vom Inhaber treffen zu können). Durch diesen Schritt können Sie die (kaufpreisreduzierende) Inhaberabhängigkeit senken und Kapazitäten für strategische Themen schaffen (bspw. Eigentumsnachfolge).
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3.) Setzen Sie sich mit den verschiedenen Preisen auseinander: Legen Sie den (emotionalen) Wunschverkaufspreis fest und lassen Sie den kalkulatorischen Unternehmenswert bestimmen. Beachten Sie dabei, dass diese beiden Werte und der Marktpreis voneinander abweichen werden.
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4.) Berücksichtigen Sie unterschiedliche Käufertypen: Je nach Käufertyp werden typischerweise Preisabschläge (Fortführungs-, Loyalitäts- und Verwandtschafts-) oder Aufschläge (Kontroll- und Synergieprämien) gezahlt. Beachten Sie dabei, dass externe Nachfolger (Finanzinvestoren und Strategen) aus preislicher Sicht tendenziell attraktiver sind, während bei internen Lösungen (MBOs und Familiennachfolgen) die benötigte Vertrautheit gegeben ist.
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5.) Entwickeln Sie eine Vision für die Zeit danach: Machen Sie sich frühzeitig Gedanken, was Sie nach der Unternehmensübergabe tun werden. Viele Unternehmer machen die Erfahrung, dass das emotionale Loslösen vom Unternehmen nur dann funktioniert, wenn man auf eine attraktive Vision für das «Leben nach der Übergabe» zurückgreifen kann.
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Was Sie für das UNTERNEHMEN tun können
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1.) Optimieren Sie den Ertragswert: Erfahrungsgemäss zählen für Übernehmer (maximal) die Ergebnisse der letzten 5 Jahre vor der Übergabe. Stellen Sie sicher, dass in diesen 5 Jahren die (tatsächlichen / internen) operativen Erträge ersichtlich und nachweisbar sind. Optimieren Sie diese so gut es geht.
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2.) Minimieren Sie den Substanzwert: Veräussern Sie vor der Übergabe so viele nicht-betriebsnotwendige Aktiven wie möglich, damit das Unternehmen bei der Übergabe so leicht als möglich ist. Dies vereinfacht die Finanzierung und ermöglicht es dem Übernehmer, sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren.
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3.) Prüfen Sie Ihre Liegenschaftsoptionen: Prüfen Sie die (rechtliche) Trennung des operativen Geschäfts und der Betriebsimmobilie. Dies kann einerseits zur zusätzlichen Reduktion des Substanzwertes führen und andererseits kann es Ihnen ermöglichen, den risikoärmeren Teil des «Gesamtkuchens» zu behalten.
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4.) Setzen Sie sich mit der Steuerthematik auseinander: Ermitteln Sie die latente Steuerlast auf den stillen Reserven und ziehen Sie eine gestaffelte Bezugsstrategie des Eigenkapitals (stille Reserven & Gewinnvorträge) in Betracht. Beachten Sie dabei, dass der Übernehmer Ihre «Steuerersparnisse» als Steuerverschiebungen klassifizieren wird.
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5.) Evaluieren Sie Ihr Kunden- und Produktportfolio: Analysieren Sie Ihre Kunden- und Umsatzstrukturen auf Abhängigkeiten von einzelnen Kunden und / oder Produkten. Beachten Sie, dass allfällige Klumpenrisiken von Käufern als Nachteil eingestuft werden und zu einem Risikoabschlag beim Preis führen werden.
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6.) Analysieren Sie Ihre Mitarbeiterstruktur: Fokussieren Sie sich auf Ihre Organisationsstruktur und machen Sie für sich ersichtlich, welche Positionen / Personen als Schlüsselpersonen eingestuft werden. Stellen Sie sicher, dass diese Mitarbeitenden zufrieden sind und dass pensionsbedingte Abgänge frühzeitig kompensiert werden.
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Falls Sie mehr über diese wichtigen Themenfelder erfahren möchten, unterstützen wir Sie gerne bei der pragmatischen Analyse Ihrer Ausgangslage und der lösungsorientierten Ausarbeit möglicher Handlungsoptionen.